Der Begriff "Runst" wurde im August 2023 mit in das Hauptmenü aufgenommen. Damit möchte ich umfassende Informationen zu diesem Begriff, seiner Entstehungsgeschichte und der geschichtlichen Entwicklung der "Runst" (Rennsteigwanderung) auf meiner Seite darstellen.
Ich werde versuchen, die Darlegungen ständig zu ergänzen und zu aktualisieren. Dabei bin ich natürlich auch auf die Hilfe der Leser angewiesen. Gerne werde ich auch Beiträge von Wanderfreunden veröffentlichen, die bereits selbst Runstteilnehmer waren, oder über historische Unterlagen vergangener Jahre verfügen und diese zur Verfügung stellen möchten. Die Veröffentlichungsrechte nach § 12 UrhG werden dabei respektiert werden.
 
 
 

Runstgesang
Traditionsgemäß begrüßen sich die "Renner" (Rennsteigwanderer) mit dem Runstgesang nach Karl Nippold

 

     

 

 

 

Gut Runst,
Gut Runst,
Gut Runst!
Oh lebe fort auf edle Art,
Du herrlich schöne,
Du schöne Rennsteigfahrt!
Gut Runst!

 

 Der Rennergruß "Gut Runst" - Begriffserklärung des Wortes "Runst"


1956, Runstgesang am Waldhaus "Weidmannsheil" (Foto: Günther Weiss)

Bereits im Jahre 2002 veröffentlichte ich im damaligen Mitteilungsblatt des Rennsteig-Museums Neustadt am Rennsteig (Heft 2/2002, Seite 29-30) eine erste Deutung des Begriffes "Gut Runst" nach meinen ausführlichen Recherchen der geschichtlichen Hintergründe des Grußes. 2009 stellte ich diesen Beitrag im Mareile, Bote des Rennsteigvereins vor. Auf beide Artikel befindet sich ein Hinweis weiter unten im Beitrag unter der Überschrift: Quellen. Ich werde auch weiterhin versuchen aktuelle Rechercheergebnisse auszuwerten und auf meiner Homepage zur Verfügung zu stellen, bitte jedoch darum, bei Nutzung meiner Ausführungen für Veröffentlichungen, das Urheberrecht zu beachten, wobei ich kommerzielle Nutzung ohne vorherige Vereinbarung nicht gestatte.

Die Geschichte des Rennergrußes beginnt zur Pfingstrunst im Jahr 1900. Vom 02. Juni bis 08. Juni wollte man den Rennsteig von Blankenstein bis Hörschel bezwingen. Am 02. Juni, abends, fand im Waldhaus die Jahres-hauptversammlung statt. Anlässlich dieser Versammlung wurde aber, wie aus den nachfolgenden Ausführungen hervor geht, der Rennergruß "Gut Runst" nicht geprägt.

Vielmehr geht aus Berichten von Beteiligten der damaligen Runst hervor, dass der Gruß offenbar am 04. Juni 1900 in den Morgenstunden an der Teufelsbuche geprägt wurde.


Teufelsbuche um 1950 (Foto: fotoarchiv-rüger)

Zuerst wurde der Schriftführer Hartenstein als geistiger Vater des Grußes genannt. Dieser verneinte aber in einer Stellungnahme im Mareile vom 05. Juli 1900 auf Seite 5, der geistige Vater dieses Scheusals zu sein. Er geht davon aus, dass der Gruß in den heißen Tagen des 02. bis 06. Juni entstanden ist.
Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte am 07. Juni 1900 auf einer Postkarte, die Josef Berta an Ludwig Hertel von der Wartburg schrieb:

Was ist da meine ganze Kunst gegen seine gewaltige Runst!


Diesen Spruch lässt Berta einen Wartburgesel ausrufen, der seine Leistungen mit denen eines Renners vergleicht. Um nun endgültige Gewissheit über den Zeitpunkt der Entstehung des Rennerspruches zu erhalten, müssen wir in das Jahr 1930 gehen.
Dort meldet sich der wirkliche Vater von "Gut Runst", Josef Berta, zu Wort:

So kam das Rennerhäuflein am Porphyr Trinii, der Schwalbenhauptwiese vorbei zur Teufelsbuche.
Hier, auf der Bank unter dieser merkwürdigen Buche wurde der seltsam anmutende Rennergruß
"Gut Runst" geprägt.

Soweit die Anmerkungen von Josef Berta im Mareile Nr. 5 vom 01. September 1930 auf Seite 136 – 137.
Noch auf der Bank an der Teufelsbuche sprachen Hartenstein, Hertel und Berta über die Notwendigkeit eines einheitlichen Rennergrußes. Eben da betonte Hertel, dass "Kunst" nicht von "können", sondern von "kennen" abzuleiten ist. Darauf folgerte Berta logischerweise, dass man "Runst" von "rennen" ableiten kann.

Frei nach Hertel kann man den Spruch auch so interpretieren:

Kunst kommt von kennen,
Brunst kommt von brennen
und
Runst kommt von rennen.

Der Spruch wurde mehr oder weniger ironisch in Gebrauch genommen, er hielt sich trotz seiner Derbheit und ist heute nicht mehr aus dem Sprachgebrauch der Renner zu verdrängen.

Übrigens wird im Wörterbuch der Deutschen Sprache von Jacob und Wilhelm Grimm im Band 11 der Begriff Kunst von können abgeleitet, eine weitere Deutung, die aber für unsere Betrachtung nicht weiter relevant sein soll.


Runstgesang am Dreistromstein um 1950(Foto: fotoarchiv-rüger, Repro)

Auch die Sprachwissenschaft versuchte, den Begriff "Runst" zu deuten. Folgende Erklärungen wurden dabei gegeben:

1. Der Begriff Runs, Runs, Runst stammt aus dem Schwäbischen und wird dort mundartlich rons mit nasaliertem au gesprochen, daher oft auch Rauns geschrieben.
Er bedeutet das Fließen des Wassers, Wasserrinne, Bachbett, Graben, auch Felsspalt, steiler Bergeinschnitt, auf dem Holz zu Tal befördert wird.

2. In Band 14 des Wörterbuches der Deuschen Sprache wird Runst in Verbindung mit fließendem oder strömenden Wasser genannt (vergl. dazu auch den Begriff: blutrünstig), vielleicht auch in weiterem Sinne in der Bedeutung von laufendem Wasser.

3. Übersetzung aus dem Englischen: to run = rennen, laufen
Hier finden wir also die Querverbindung zu Laufen wieder, die in diesem Zusammenhang eigentlich auch Sinn macht.

Quellen

(1) Eigene Recherchen
(2) Mareile, Bote des Rennsteigvereins. Zweite Reihe. 05. Juli 1900. Seite 3,5.
(3) Mareile, Bote des Rennsteigvereins. II. Jahrgang. Nr. 5 vom 01. September 1930. Seite 136-137.
(4) Julius Kober: Im Zauberbann des Rennsteiges. Engelhard-Reyher-Verlag. Gotha 1939. Seite 107.
(5) Josef Schnetz: Flurnamenkunde 2. unveränderte Auflage. Erschienen im Selbstverlag des Verbandes für Flurnamenkunde in Bayern e.V. München 1963. Seite 51.
(6) Jacob und Wilhelm Grimm: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mehrere Bände.
(7) Rennsteig-Museum. Mitteilungsblatt. Heft 2/2002 vom 01.07.2002. Seite 29-30.„Gut Runst“- seit 1900 Rennergruß am Rennsteig-Hintergründe und Bedeutung. Ulrich Rüger. (siehe auch nachfolgender Beitrag)
(8) Mareile, Bote des Rennsteigvereins. 16. Jahrgang. Nr. 2 vom 01. Mai 2009. Seite 38-40 (Umschlagseite). Beitrag von Ulrich Rüger.Wolfgang Pfeifer:
(9) Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (EtymWB). Akademie der Wissenschaften der DDR.


Runstgesang 1940 (Repro: archiv-rüger)


Runstgesang jetzt, 2001 in Masserberg

Recherchiert habe ich den Begriff "Runst" auch im deutschsprachigem Bereich anderer Länder in Europa. So konnte ich beispielsweise im Vinschgau im Umkreis des Ortes Naturns in Südtirol eine Straße mit dem Namen "Via Runst" finden, die an einem "Runst-Hof" vorbei führt und oben am Berg bei einer "Runster-Mühle" endet.

Nach meinen Recherchen im Meraner Stadtarchiv, hat der Name Runst in Südtirol eine ähnliche Bedeutung wie bereits oben erwähnt in Schwaben.


Via Runst in Naturns, Vinschgau, Südtirol


der Wegweiser zur Runster-Mühle


vorbei am Runst-Hof


die Mühle

Im Landkreis Traunstein im Freistaat Bayern gibt es einen kleinen Fluss mit dem Namen "Runst", der in den Chiemsee mündet.

Ich bin mir sicher, dass es im deutschsprachigem Raum noch weitere geografische Namen mit der Bezeichnung "Runst" gibt und ich denke, dass der Begriff "Runst" nicht der Fantasie von Hertel, Hartenstein oder Berta entsprungen ist, sondern ganz einfach ein zwar selten gebrauchter volkstümlicher Ausdruck in bestimmten geografischen Regionen des deutschsprachigen Raumes ist, der bereits lange vor seinen "angeblichen" Erfindern bekannt war. Rückschlüsse darauf finden sich beispielsweise im Etymologischen Wörterbuch von Wolfgang Pfeifer. Dort lässt sich das Wort "Runst" bis in das Altlhochdeutsche als "runs", "runsa", Lauf, Strom, Flut, fließendes Wasser, bis in das 8. Jh. zurück verfolgen.

 „Gut Runst“- seit 1900 Rennergruß am Rennsteig-Hintergründe und Bedeutung
Ulrich Rüger, Neuhaus-Schierschnitz
Abdruck meines Beitrages: Rennsteig-Museum. Mitteilungsblatt. Heft 2/2002 vom 01.07.2002. Seite 29-30.

Gut Runst, gut Runst, Gut Runst!
O lebe fort auf edle Art,
du herrlich schöne,
du schöne Rennsteigfahrt!

Den Wandergruß „Gut Runst“ werden Sie sehr oft auf Ihrer Wanderung entlang des Rennsteiges hören und Sie können ihn ruhig erwidern. Nun werden Sie sich aber fragen, was das Wort „Runst“ bedeutet. Zugegeben es klingt etwas anrüchig auf den ersten Blick, aber keine Angst, so schlimm ist es nicht.

Die Geschichte des Grußes beginnt im Jahre 1900. Pfingstrunst war beim Rennsteigverein 1896 e.V. angesagt. Vom 02. Juni bis zum 08. Juni 1900 wollte man den Rennsteig von Blankenstein nach Hörschel bezwingen. Am 02. Juni, abends, sollte dann im Waldhaus die Jahreshauptversammlung durchgeführt werden. Die nächsten Etappenziele waren Masserberg und Oberhof. Soweit der geografische Rahmen zur Entstehung des Begriffes „Gut Runst“.

Julius Kober1 behauptet, dass der Rennergruß „Gut Runst“ auf der 4. Jahreshauptversammlung des Rennsteigvereins am 02. Juni 1900 im Waldhaus als Rennergruß bestätigt wurde. Als geistiger Vater wird Josef Berta genannt.

Im Bericht über die Jahreshauptversammlung des Rennsteigvereins wird der Begriff allerdings mit keiner Silbe erwähnt.2

Da der Gruß offenbar eine große Bedeutung für die Renner hatte und in Zukunft noch haben sollte, ist eigentlich unverständlich, warum er im Bericht der Jahreshauptversammlung nicht erwähnt wurde. Eigentlich kann daraus nur abgeleitet werden, dass die Entstehung des Grußes später zu datieren ist.

Erste Hinweise dazu finden wir im Bericht zur Pfingstfahrt des Rennsteigvereins von Blankenstein bis Hörschel, 1900.3Schriftführer Hartenstein aus Greiz verwahrt sich dagegen, der geistige Vater dieses Scheusals gewesen zu sein. Er geht davon aus, dass das Wort in den heißen Tagen des 2.-6. Juni entstanden ist.

Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte am 07. Juni 1900 auf einer Postkarte, die Josef Berta an Ludwig Hertel von der Wartburg schrieb:

Was ist da meine ganze Kunst gegen seine gewaltige Runst!

Diesen Spruch lässt Berta einen Wartburgesel ausrufen, der seine Leistungen mit denen eines Renners vergleicht. Um nun endgültig Gewissheit über den Zeitpunkt der Entstehung des Renner-spruches zu erhalten, müssen wir in das Jahr 1930 gehen. Dort nämlich meldet sich der geistige Vater von „Gut Runst“, Josef Berta, zu Wort:4

So kam das Rennerhäuflein am Porphyr Trinii, der Schwalbenhauptswiese vorbei zur Teufelsbuche. Hier, auf der Bank unter dieser merkwürdigen Buche wurde der seltsam anmutende Rennergruß „Gut Runst“ geprägt.

Zusammen mit Hartenstein und Hertel hatte Josef Berta diesen Spruch ins Leben gerufen. Er war also kein Ergebnis der Jahreshauptversammlung vom 02. Juni 1900, sondern er entstand erst in den Morgenstunden des 04. Juni 1900. Noch auf der Bank an der Teufelsbuche sprachen Hartenstein, Hertel und Berta über die Notwendigkeit eines einheitlichen Rennergrußes. Eben da betonte Hertel, das „Kunst“ nicht von „können“, sondern von „kennen“ abzuleiten ist. Darauf folgerte Berta logischerweise, dass man „Runst“ von „rennen“ ableiten kann.

Frei nach Hertel kann man den Spruch auch so interpretieren:

Kunst kommt von kennen,
Brunst kommt von brennen,
Runst kommt von rennen.

Der Spruch wurde mehr oder weniger ironisch in Gebrauch genommen, er hielt sich trotz seiner Derbheit und ist heute nicht mehr aus dem Sprachgebrauch der Renner zu verdrängen. Ich schlage vor, bei der Teufelsbuche eine entsprechende Hinweistafel mit der Erklärung des Begriffes „Gut Runst“ anzubringen. In diesem Sinne eine frohe Rennsteigfahrt: „Gut Runst“ 

1 Julius Kober: Im Zauberbann des Rennsteigs. Engelhard-Reyher Verlag. Gotha 1939. Seite 107 oben.

2 Mareile, Bote des Rennsteigvereins. Zweite Reihe. 05. Juli 1900. Seite 3.

3 Mareile, Bote des Rennsteigvereins. Zweite Reihe. 05. Juli 1900. Seite 5.

4 Mareile, Bote des Rennsteigvereins. II. Jahrgang, Nr. 5 vom 1. September 1930. Seite 136- 137.

 

 Die Runstordnung in ihrer geschichtlichen Entwicklung

1999

Die erste Runstordnung des Rennsteigvereins 1896 e.V. wurde am 15.04.1999 in einem Sonderheft des Mareile, Bote des Rennsteigvereins, veröffentlicht und galt bis zum Jahre 2023.


Quelle: Das Mareile, Bote des Rennsteigvereins. Begründet 1897 von Ludwig Hertel. Neue Folge,
6. Jahrgang. Ruhla, 15. April 1999. Sonderheft "Runstordnung".

2023
Aufgrund zahlreicher Vorschläge der Mitglieder des Rennsteigvereins 1896 e.V. übernahmen Susanne und Lutz Hähner die Aufgabe, den Text der Ordnung anzupassen und dem Rennsteigverein zur Jahreshauptsippung am 22. April 2023 in Blankenstein zur Abstimmung vorzulegen. Nach erfolgter Zustimmung gilt die Neufassung der Runstordnung seit dem 01. Mai 2023 als verbindliche Richtlinie zur Durchführung offizieller Runsten des Rennsteigvereins 1896 e.V.
Die bisherige Ordnung aus dem Jahre 1999 wurde außer Kraft gesetzt.

Nachfolgend die aktuelle Runstordnung:

Runstordnung des Rennsteigvereins 1896 e.V. in der Neufassung vom 01. Mai 2023 (aktuell, gültig ab 01.05.2023)

I. Präambel
(1) Der Rennsteigverein 1896 e.V. verfolgt den Zweck, die Rennsteige, Rennwege und Rennpfade sowie Altstraßen im deutschen Sprachgebiet zu erwandern, zu erforschen, die Ergebnisse zu erfassen und zu veröffentlichen.

(2) Dazu führt er satzungsgemäß sogenannte Runsten über den Rennsteig des Thüringer- und Frankenwaldes, seine Zweig- und Anschlussstrecken sowie über andere Rennsteige, Rennstiege, Rennwege und Höhenwege durch und zeichnet Wanderer bei erfolgreicher Teilnahme durch Ehrenschild oder Wanderabzeichen des Rennsteigvereins 1896 e.V. mit Urkunde aus.

(3) Eine Runst (Kunstwort von „rennen“ in der Bedeutung „zügig laufen“) ist eine vom Rennsteigverein 1896 e.V. organisierte oder betreute, nicht wettkampfmäßig oder leistungssportlich betriebene, an aufeinanderfolgenden Tagen (außer „S“- Runst) durchzuführende informative Rennsteig- bzw. Rennweggruppen-wanderung.

(4) Für die Durchführung dieser Runsten gibt sich der Rennsteigverein 1896 e.V. nachfolgende Runstordnung:

II. Ordnung für die Runst über den Rennsteig des Thüringer- und Frankenwaldes
(1 Als Rennsteig des Thüringer- und Frankenwaldes gilt der mit dem „Mareile“ (weißes „R“) gekennzeichnete Höhenwanderweg von Blankenstein/ Saale bis Hörschel/ Werra oder umgekehrt, auch Plänckner’scher Rennsteig genannt (Länge 169,3 km).

(2) Dieser Weg muss in lückenlosem Zusammenhang erwandert werden. Abstecher sind grundsätzlich möglich, es muss die Wanderung jedoch an dem Punkt fortgesetzt werden, an dem der Rennsteig verlassen wurde. Abweichungen sind nur dann zulässig, wenn das aus Gründen der Sicherheit für die Teilnehmer unerlässlich ist (z.B. Sperrung wegen Forstarbeiten). Die Entscheidung trifft der Wanderführer.
Zu besonderen Anlässen kann eine Quadratrunst durchgeführt werden. Dabei trägt der Teilnehmer sein Gepäck im Rucksack in 5 Wandertagen über den Rennsteig.
Dafür gibt es ein Ehrenschild und eine spezielle Urkunde.
Offizielle Runsten des Rennsteigvereins 1896 e.V. müssen beim Hauptwanderwart beantragt und von ihm oder ihr bestätigt werden.
Der Wanderführer einer Runst des Rennsteigvereins 1896 e.V. wird vom Hauptwanderwart ernannt.

(3) Die Teilnehmerzahl pro Wandergruppe muss (aus Kostengründen) mindestens zehn Personen betragen und sollte zwanzig Teilnehmer nicht überschreiten.

(4) Jeder Teilnehmer hat vor Beginn der Runst gegenüber dem Rennsteigverein 1896 e.V. schriftlich eine Haftungsbeschränkung anzuerkennen.

(5) Der Wanderführer muss gemäß der Tradition des Rennsteigvereins1896 e.V. Altrenner sein. Er bürgt für die Einhaltung der Bedingungen und die Wahrung der Traditionen.

(6) Für die erfolgreiche Absolvierung der Rennsteigwanderung, im folgenden Runst genannt, werden die Teilnehmer mit dem Ehrenschild des Rennsteigvereins 1896 e.V. und einer speziellen Urkunde ausgezeichnet. Der/ die Auszuzeichnende muss Mitglied des Rennsteigvereins 1896 e.V. oder eines anderen, dem Deutschen Wanderverbandes angehörenden Vereins sein. Ehrenschild und Urkunde werden nur einmal verliehen.
Nichtmitglieder erhalten das Rennsteig- Wanderabzeichen und eine Urkunde.

(7) Das Ehrenschild wird nur an Teilnehmer amtlicher Runsten verliehen. Amtliche Runsten sind vom Hauptverein organisierte Rennsteigwanderungen. Die Termine werden im „Mareile“, der Zeitschrift des Rennsteigvereins 1896 e.V., veröffentlicht.
Die Anmeldungen erfolgen beim Hauptwanderwart.
Bei von einer Ortsgruppe organisierten Rennsteigwanderung erfolgt die Aus-schreibung und Anmeldung durch die jeweilige Ortsgruppe.

(8) Von den Ortsgruppen organisierte Runsten sind mindestens 8 Wochen vor Wanderbeginn durch folgende Angaben/ Unterlagen beim Hauptwanderwart anzumelden:

  • Termin der Wanderung von/ bis und die Wanderrichtung (Blankenstein- Hörschel oder umgekehrt)
  • Name und Anschrift des Wanderführers
  • Teilnehmerliste (Name, Anschrift, Geburtsdatum, Mitgliedsverein)

(9) Nach Runstende werden das Ehrenschild oder das Rennsteig- Wanderabzeichen mit Urkunden vom Wanderführer an die erfolgreichen Teilnehmer verliehen.
Eine Liste mit den verliehenen Rennernamen ist dem Hauptwanderwart auszuhändigen.

(10) Kosten: Teilnehmerkosten und Sicherheitsvorauszahlungen bei den vom Ge-samtverein organisierten Runsten müssen den jeweils sich ändernden Bedingungen angepasst werden, damit sie kostendeckend durchgeführt werden können.
Die Teilnehmerkosten beinhalten folgende Leistungen:

  • Gepäcktransport
  • Ehrenschild oder Rennsteig- Wanderabzeichen und Urkunde
  • Erstellen/ Kopieren der Unterlagen
  • Button und Wanderpässe
  • Porto- und Telefonkosten

Bei der Organisation von Ortsgruppenrunsten wird ein kostendeckender Betrag für das Ehrenschild mit Urkunde erhoben.
Bei einer vom Gesamtverein organisierten Runst erhält der Wanderführer eine angemessene Aufwandsentschädigung. Zusatzleistungen wie Einzelzimmerzu-schläge wenn erforderlich, werden dem Wanderführer vergütet.
Vom Wanderführer wird kein Kostenbeitrag erhoben.

(11) Rücktrittsbedingungen:
Bei erfolgter Zahlung des Kostenbeitrages sowie der Sicherheitsvorauszahlung und Nichtantritt der Wanderung, verfällt der Betrag zu Gunsten des Vereins oder der betreffende Teilnehmer vermittelt eine Ersatzperson.
Bis 12 Wochen vor Beginn der Runst kann bei Einbehaltung einer entsprechenden pauschalen Bearbeitungsgebühr zurückgetreten werden.

III. Ordnung für die Ski- Runst über den Rennsteig des Thüringer- und  Frankenwaldes 
(1) Als Rennsteig des Thüringer- und des Frankenwaldes gilt der mit dem „Mareile“ (weißes „R“) gekennzeichnete Höhenwanderweg von Blankenstein/ Saale bis     Hörschel/ Werra oder umgekehrt, auch Plänckner’scher Rennsteig genannt (Länge   169,3 km).

(2) Dieser Weg muss in lückenlosem Zusammenhang auf Skiern zurückgelegt werden. Abstecher sind möglich, es muss die Ski- Wanderung jedoch an dem Punkt fortgesetzt werden, an dem der Rennsteig verlassen wurde.

(3) Die Mindestteilnehmerzahl sollte drei Personen betragen. Einer der Teilnehmer muss Altrenner (Wanderführer) sein.

(4) Jeder Teilnehmer hat vor Beginn der Runst gegenüber dem Rennsteigverein 1896 e.V. schriftlich eine Haftungsbeschränkung anzuerkennen.

(5) Die Ski- Runst ist individuell bzw. in Anlehnung an eine Gruppe des Rennsteigvereins 1896 e.V. zu organisieren. Einzelinteressenten melden sich zur Vermittlung beim Hauptwanderwart an. (Eine zentrale Organisation der Ski- Runst ist wegen der Unsicherheit der Schneeverhältnisse und der langen Quartiervorbestellzeiten für größere Gruppen nicht möglich).

(6) Das Ski- Ehrenschild wird verliehen, wenn mindestens die Rennsteigstrecke zwischen Hoher Sonne und Rodacherbrunn, oder umgekehrt, auf Skiern befahren worden ist.
Der/ die mit dem Ski- Ehrenschild Auszuzeichnende muss Mitglied des Rennsteig-vereins 1896 e. V. oder eines anderen, dem Deutschen Wanderverband angehörenden Vereins sein.

(7) Vor Beginn der Ski- Runst sind vom Hauptwanderwart die Rennsteigfahrtnachweise anzufordern.
Spätestens mit Runstbeginn sind dem Hauptwanderwart Zeit und Anfangsort der Ski- Wanderung mitzuteilen.

(8) Nach beendeter Ski- Runst sind die Rennsteigfahrtnachweise an den Hauptwanderwart des Rennsteigvereins 1896 e.V. einzusenden.

(9) Ski- Ehrenschild und Urkunde werden nach Überweisung des Kostenbeitrages an den Rennsteigverein 1896 e.V. vom Hauptwanderwart zugesandt.

IV. Ordnung für die Runst über den Thüringen- Hessen- Rhein- Höhenweg
(1) Als „Thüringen- Hessen- Rhein- Höhenweg“ gilt der durch den Rennsteigverein 1896 e.V. beschriebene und in entsprechenden Karten eingezeichnete Fernwanderweg vom Großen Inselsberg im Thüringer Wald bis Engers am Rhein oder umgekehrt.
Länge des Höhenweges ca. 300 km.

(2) Dieser Weg muss in lückenlosem Zusammenhang zurückgelegt werden. Abstecher sind möglich, es muss die Wanderung jedoch an dem Punkt fortgesetzt werden, an dem der Höhenweg verlassen wurde.

(3) Die Teilnehmerzahl pro Wandergruppe sollte aus Kostengründen mindestens 16 Personen betragen.

(4) Jeder Teilnehmer hat vor Antritt der Runst gegenüber dem Rennsteigverein 1896 e.V. schriftlich eine Haftungsbeschränkung anzuerkennen.

(5) Das Thüringen- Hessen- Rhein- Ehrenschild wird nur an Teilnehmer amtlicher Runsten verliehen.
Amtliche Runsten sind: Vom Hauptverein organisierte Wanderungen. Die Termine werden im „Mareile“, der Zeitschrift des Rennsteigvereins 1896 e.V., veröffentlicht.
Die Anmeldungen sind an den Rheinrennewart zu richten.

(7) Nach beendeter Runst werden vom Wanderführer Ehrenschild und Urkunde entsprechend der Teilnehmerliste übergeben.
Der Wanderführer übergibt die Liste der erfolgreichen Teilnehmer mit den Renner- und Adelsnamen an den Rheinrennewart.

(8) Das Thüringen- Hessen- Rhein- Ehrenschild und die Urkunde werden nur einmal verliehen.

(9) Kosten:
Teilnehmerkosten und die Sicherheitsvorauszahlung bei den vom Gesamtverein organisierten Runsten müssen den jeweils sich ändernden Bedingungen angepasst werden, damit sie kostendeckend durchgeführt werden können.
Die Teilnehmerkosten beinhalten folgende Leistungen:

  • Gepäcktransport und Personentransfer
  • Ehrenschild und Urkunde
  • Erinnerungsband
  • Erstellen/ Kopieren von Unterlagen
  • Button und Wanderpässe
  • Porto- und Telefonkosten

(10) Rücktrittsbedingungen:
Bei erfolgter Zahlung des Kostenbeitrages sowie der Sicherheitsvorauszahlung und Nichtantritt der Wanderung verfällt der Betrag zu Gunsten des Vereins oder der betreffende zurücktretende Teilnehmer vermittelt eine Ersatzperson.
Bis 12 Wochen vor Beginn einer Runst kann bei Einhaltung einer entsprechenden pauschalen Bearbeitungsgebühr zurückgetreten werden.

V. Ordnung für die Runst über den Hainich – Rennstieg
(1) Der Hainich-Rennstieg erstreckt sich als Höhenweg über den Kamm des Hainichs von Eigenrieden (westlich von Mühlhausen) bis Behringen (zwischen Bad Langensalza und Eisenach) bzw. in umgekehrter Richtung (Länge 31,3 km). Er ist gekennzeichnet mit einem weißen „R“ und einem Querstrich darunter.

(2) Eine Runst über den Rennstieg des Hainichs erfolgt in der Regel in 2 unmittelbar auf-einander folgenden Tagesetappen mit Unterbrechung an der „Antoniusherberge“ und Abstieg nach Kammerforst (2x ca. 20 km).
Die Wanderung kann auch zusammenhängend an einem Tag durchgeführt werden. Abstecher, z.B. zum Winterstein oder zum Mülverstedter Kreuz sind möglich, es muss die Wanderung jedoch an dem Punkt fortgesetzt werden, an dem der Rennstieg ver-lassen wurde.
Der Rennstieg des Hainichs kann zu jeder Jahreszeit bewandert werden. Auch eine Skiwanderung ist möglich.
Abzeichen und Urkunde sind immer die gleichen.

(3) Die Teilnehmerzahl einer Wandergruppe ist nicht begrenzt.

(4) Jeder Teilnehmer hat vor Antritt der Runst dem Rennsteigverein 1896 e.V. gegenüber eine Haftungsbeschränkung schriftlich anzuerkennen.

(5) Eine Hainich- Rennstiegwanderung zum Erwerb von Hainich- Wanderabzeichen und Urkunde wird von einem Mitglied des Rennsteigvereins 1896 e.V. geführt, der im Besitz des Hainich- Wanderabzeiches ist.

(6) Das Hainich- Wanderabzeichen und die Urkunde werden nach beendeter Wanderung am Zielort an jeden erfolgreichen Teilnehmer, unabhängig von einer Vereinszugehörigkeit, verliehen. Ehrenschild und Urkunde werden nur einmal verliehen.

(7) Für das Hainich- Wanderabzeichen und die Urkunde wird ein kostendeckender Betrag erhoben.

(8) Die amtliche Hainich- Rennstiegrunst wird von der Ortsgruppe Hainich- Rennstieg jährlich ausgeschrieben. Alle anderen Rennstiegwanderungen zum Erwerb des Hainich- Wanderabzeichens und der Urkunde sind beim Vorsitzenden der Ortsgruppe Hainich- Rennstieg rechtzeitig anzumelden.

VI. Ordnung für die Runst über den Sallmannshäuser Rennsteig
(1) Der Sallmannshäuser Rennsteig verläuft als historisches Westende des Thüringischen Rennsteiges vom „Ruhlaer Häuschen“ (Kreuzung des Thüringer Rennsteiges mit der Altstraße Ruhla-Kissel-Gumpelstadt) bis Sallmannshausen an der Werra (Länge ca. 27 km). Er ist mit einem weißen „S“ gekennzeichnet.

(2) Die Runst über den Sallmannshäuser Rennsteig ist eine Tageswanderung. Sie kann auch in der Richtung Sallmannshausen- Ruhlaer Häuschen erfolgen.
Abstecher, z.B. zu den beiden Bodendenkmalen, der Ringelstein- Burgwüstungen oder zum Milmesberg, sind möglich, es muss die Wanderung jedoch an dem Punkt fortgesetzt werden, an dem der Rennsteig verlassen wurde.
Eine „S“- Runst ist zu jeder Jahreszeit möglich.

(3) Die Teilnehmerzahl einer Wandergruppe ist nicht begrenzt.

(4) Jeder Teilnehmer hat vor Beginn der Runst gegenüber dem Rennsteigverein 1896 e.V. schriftlich eine Haftungsbeschränkung anzuerkennen.

(5) Eine Runst über den Sallmannshäuser Rennsteig zum Erwerb von S- Wanderabzeichen und Urkunde wird von einem Mitglied des Rennsteigvereins 1896 e.V. geführt, der im Besitz des S- Wanderabzeichens oder des 3-R-Wanderabzeichens ist.

(6) Das S- Wanderabzeichen und nach Möglichkeit auch die Urkunden werden nach beendeter Wanderung am Zielort an jeden erfolgreichen Teilnehmer, unabhängig von einer Vereinszugehörigkeit, ausgegeben. Die Urkunden können aus organisatorischen Gründen auch nachgereicht werden.

(7) Für das S- Wanderabzeichen und die Urkunden wird ein kostendeckender Betrag erhoben.

(8) Der Termin für die amtliche Runst über den Sallmannshäuser Rennsteig wird rechtzeitig durch Information im „Mareile“, der Zeitschrift des Rennsteigvereins 1896 e.V., bekanntgegeben. Organisation und Anmeldung erfolgen bei der Ortsgruppe Hörschel- Eisenach des Rennsteigvereins 1896 e.V.

(9) Das S- Wanderabzeichen und die Urkunde können auch anlässlich der Drei- Rennsteige- Runst zusätzlich erworben werden. Dazu ist eine Anmeldung beim Vorsitzenden der Ortsgruppe Hörschel- Eisenach des Rennsteigvereins 1896 e.V. erforderlich.

VII. Ordnung für die Drei- Rennsteige- Runst
(1) Die Wanderstrecke der Drei- Rennsteige- Runst hat folgenden Verlauf:

  • Breitunger Rennsteig: Breitungen/ Werra – Dreiherrenstein auf dem Großen Weißenberg – 16 km, Kennzeichnung weißes „B“
  • Plänckner’scher Rennsteig: Teilstrecke Dreiherrenstein auf dem Großen Weißenberg – Ruhlaer Häuschen – 7 km, Kennzeichnung weißes „R“
  • Sallmannshäuser Rennsteig: Ruhlaer Häuschen – Sallmannshausen/ Werra – 27 km, Kennzeichnung weißes „S“

(2) Eine Drei- Rennsteig- Runst erfolgt in zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Tagesetappen mit Unterbrechung im Raum Große Meilerstätte/ Ruhlaer Häuschen und Abstieg nach Ruhla (3 km).
Abstecher, z.B. an der Hohen Klinge, zum Questenstein, zum Gerberstein, zur Kapellenwüstung Glasbach, zu den Ringelstein- Burgwüstungen oder zum Milmesberg sind möglich.

(3) Die Teilnehmerzahl einer Wandergruppe ist nicht begrenzt.

(4) Jeder Teilnehmer hat vor Beginn der Runst gegenüber dem Rennsteigverein 1896 e.V. schriftlich eine Haftungsbeschränkung anzuerkennen.

(5) Eine Drei- Rennsteige- Runst zum Erwerb von Drei- Rennsteige- Wanderabzeichen und Urkunde wird von einem Mitglied des Rennsteigvereins 1896 e.V. geführt, der im Besitz des Drei- Rennsteige- Wanderabzeichens ist.

(6) Abzeichen und Urkunde werden nach beendeter Runst am Zielort an jeden erfolgreichen Teilnehmer, unabhängig von einer Vereinszugehörigkeit ausgegeben.

(7) Für das Drei- Rennsteige- Wanderabzeichen und die Urkunde wird ein kostendeckender Betrag erhoben.

(8) Der Termin für die amtliche Drei- Rennsteige- Runst wird rechtzeitig durch Information im „Mareile“, der Zeitschrift des Rennsteigvereins 1896 e.V., bekanntgegeben.
Organisation und Anmeldung erfolgen bei der Ortsgruppe Ruhla des Rennsteigvereins 1896 e.V.

VIII. Ordnung für die Runst über den Rennweg der Haßberge
(1) Der Rennweg der Haßberge erstreckt sich als Höhenweg über den Kamm der Haßberge von Sulzfeld im Grabfeldgau bis Dörfleins bei Hallstadt bzw. in umgekehrter Richtung (Länge ca. 63 km).
Er ist gekennzeichnet mit einem großen weißen „R“, dem „Mareile“, auf schwarzem Untergrund.

(2) Die Rennweg- Runst über die Haßberge erfolgt in 3 unmittelbar aufeinanderfolgenden Tagesetappen.

(3) Die Teilnehmerzahl der Runstgruppe sollte aufgrund der eingeschränkten Unterkunftsmöglichkeiten 20 Personen nicht überschreiten.

(4) Jeder Teilnehmer muss vor Beginn der Runst gegenüber dem Rennsteigverein 1896 e.V. schriftlich eine Haftungsbeschränkung anerkennen.

(5) Eine Rennweg- Runst zum Erwerb von Rennweg- Abzeichen und Urkunde wird von einem Mitglied des Rennsteigvereins 1896 e.V. geführt, der im Besitz des Rennweg- Abzeichens ist.

(6) Rennweg- Abzeichen und Urkunde werden nach beendeter Runst am Zielort an jeden erfolgreichen Teilnehmer, unabhängig von einer Vereinszugehörigkeit, ausgehändigt.
Die Urkunden können aus organisatorischen Gründen auch nachgereicht werden.

(7) Für das Rennweg- Wanderabzeichen und die Urkunde wird ein kostendeckender Betrag erhoben.

(8) Der Termin für die amtliche Rennweg- Runst wird rechtzeitig durch Information im „Mareile“, der Zeitschrift des Rennsteigvereins 1896 e.V. bekanntgegeben.

IX. Sonstige Rennsteige und Runsten
Außer den in den Punkten II. bis VIII. aufgeführten und behandelten Runsten führt der Rennsteigverein 1896 e.V. noch weitere Runsten über andere Rennsteige/ Rennwege durch, wie z.B. über:

  • den Nees- Rennsteig (Hirschberg/ Saale- Rodacherbrunn)
  • den Schmücke- Rennsteig (Burgwenden- Sachsenburg)
  • den Rennweg auf dem Kyffhäuser (Ichstedt- Kelbra)

Die Termine der Wanderungen werden rechtzeitig an die Ortsgruppen des Rennsteigvereins 1896 e.V. bzw. im „Mareile“, der Zeitschrift des Rennsteigvereins 1896 e.V., bekanntgegeben.
Für Termine an diesen Runsten gibt es kein Wanderabzeichen und nur bei besonderen Anlässen eine Urkunde und ein Wimpelband.

X. Aufgaben, Rechte und Pflichten der Wanderführer

  • Vermittlung von Kenntnissen über das Wandergebiet zu Geschichte, Geologie, Flora/ Fauna und Topographie.
  • Vermittlung von Kenntnissen über die Geschichte des Rennsteigvereins 1896 e.V. und seiner Traditionen
  • Vergabe von Rennernamen
  • Durchführung der Rennertaufe u.a.
  • Festlegung der täglichen Abmarschzeit, der Pausenpunkte u.a.
  • Entscheidung über Abweichungen vom Rennsteig

Diese Runstordnung wurde vom Fürsteher- Stellvertreter Lutz Hähner überarbeitet und aktualisiert.
Zur Jahreshauptsippung am 22. April 2023 in Blankenstein wurde die Neufassung der Runstordnung bestätigt und tritt mit Wirkung vom 01. Mai 2023 in Kraft.

 

Harald Töpfer                                                                                                            Susanne Hähner
Fürsteher                                                                                                                   Hauptwanderwart

 

 Runstchronik
Unter diesem Menüpunkt werde ich versuchen eine Chronologie der durchgeführten Runsten zu erstellen.
Dabei müssen wir verschiedene Kategorien der Runsten unterscheiden:

  • offizielle Runsten des Rennsteigvereins 1896 e.V. nach der jeweils gültigen Runstordnung
  • private Runsten unabhängig vom Rennsteigverein 1896 e.V.

Soweit mir Erkenntnisse zu beiden Kategorien vorliegen, werde ich diese auf meiner Seite mit den entsprechenden Hinweisen veröffentlichen.

 

1969

Sommerrunst vom 19. bis 29. Juli 1969
Eckdaten

  • Hohe Sonne bis Neuhaus am Rennweg
  • 11 Tage mit Zwischenstops in Eisenach, Inselsberg, Ebertswiese, Oberhof
  • 4 Teilnehmer
  • nicht offiziell
  • private Runst

Ablauf

  • 19. Juli: Hohe Sonne bis Inselsberg
  • 23. Juli: Inselsberg bis Ebertswiese
  • 25. Juli: Ebertswiese bis Oberhof
  • 27. Juli: Oberhof bis Schmiedefeld
  • 28. Juli: Schmiedefeld bis Masserberg
  • 29. Juli: Masserberg bis Neuhaus am Rennweg

Wanderfreund Ulrich Rüger führte gemeinsam mit Rennsteigfreunden aus der sächsischen Stadt Döbeln vom 19. Juli bis zum 29. Juli eine Rennsteigwanderung von der Hohen Sonne bis nach Neuhaus am Rennweg durch. In der Deutschen Demokratischen Republik waren zu diesem Zeitpunkt nur Wanderungen auf dem Rennsteig zwischen dem Vachaer Stein und dem Wintersportehrenmal bei Ernstthal möglich. Alle darüber hinausgehenden Streckenabschnitte des Rennsteiges östlich und westlich davon lagen im sogenannten Sperrgebiet und durften nur mit Sondergenehmigung (Passierschein) betreten werden. Die Durchführung einer Rennsteigwanderung war für die damaligen Behörden, die für die Ausstellung eines solchen Passierscheines verantwortlich waren, kein Grund, diesen an interessierte Wanderer auszustellen.

Im Bereich Neuhöfer Wiese bis Wachsenrasen stellten wir eine großflächige Zerstörung des Rennsteiges durch russische Panzer fest, die ganz im Gegensatz zu den Forderungen des Rennsteigprogrammes von 1968 stehen.
Die Kritik an diesen Zuständen brachten mich noch während seiner Studienzeit Schwierigkeiten bei den damals politisch Verantwortlichen der Dresdner Universität ein.
In meiner Personalakte an der Technischen Universität Dresden werde ich dem negativen Kern der Seminargruppe zugeordnet. Die für diese Notiz verantwortlichen Dozenten arbeiteten wahrscheinlich im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit als IM.


Auf dem Inselsberg, Foto mit den Döbelner Wanderfreunden.

 
Vor dem Berggasthof Stöhr.


Blick in die Ferne.


Malteserkreuz bei den Reitsteinen.


Bei der ehemaligen Jugendherberge "Weidmannsruh" fand gerade ein Sängerfest statt.
Die Jugendherberge hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen eigenen Stromanschluss. Mit Einbruch der Dunkelheit legte man sich einfach
schlafen. Romantisch und urgemütlich war es trotzdem.


Besuch am Spitterfall. Wir nahmen uns zwischen den Etappen immer etwas Zeit, die Umgebung zu erkunden.
Nebel rund um die Wiedesuhlwiese


Das Werk russischer Panzer. Auf dem Weg von Meiningen zum Truppenübungsplatz Ohrdruf kreuzten sie auf dem Oberlautenberg
den Rennsteig.


Wohlverdiente Rast vor Oberhof.


Bahnhof Oberhof. Blick vom Bärenstein unterhalb vom Pfanntalskopf.


Auf dem Großen Beerberg stand 1969 noch ein trigonometrischer Punkt 1. Ordnung (TP).


Rast unterwegs.


Wegesuche auf der Karte. Damals war der Rennsteig noch nicht so umfangreich markiert, wie in der Gegenwart.


Der Entfernungsstein "Landesgrenze" zwischen dem Großen Dreiherrenstein und Neustadt am Rennsteig, zwischen dem ehemaligen 
Herzogtum Sachsen-Meiningen und dem Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen


An einem der zahlreich vorhandenen geschnitzten großen Rennsteigschildern, die auch heute noch gegenwärtig sind, jedoch immer häufiger von Souvenierjägern gestohlen werden.
bei Neuhaus am Rennweg


kurze Rast vor Neuhaus am Rennweg

 

 1993

Pfingstrunst vom 03. bis 08. Juni 1993 - 2. Gruppe

Eckdaten:

  • Hörschel bis Blankenstein
  • 6 Tage
  • 19 Teilnehmer
  • 10. Nachwenderunst
  • offizielle Runst
  • Runst des Gesamtvereins (Rennsteigverein 1896 e.V.), 2. Gruppe der Pfingstrunst

Ablauf:

  • 03. Juni: Hörschel bis Inselsberg
  • 04. Juni: Inselsberg bis Oberhof
  • 05. Juni: Oberhof bis Neustadt
  • 06. Juni: Neustadt bis Limbach
  • 07. Juni: Limbach bis Steinbach
  • 08. Juni: Steinbach bis Blankenstein

Teilnehmer, Wohnort, Rennernamen

(1)   Bothe, Günther - Bad Harzburg - Harzpoet
(2)   Beyer, Gerhard - Bad Harzburg - Froschkönig
(3)   Burghardt, Helga - Bad Harzburg - Eisfee
(4)   Deike, Irmgard - Bad Harzburg - Schnelle Zunge
(5)   Deike, Hermann - Bad harzburg - Holzwurm
(6)   Först, Manfred - Helmstedt - Bomber
(7)   Friem, Rosemarie - Goslar - Sonnenblümchen
(8)   Friem, Klaus - Goslar - Maikäfer
(9)   Fricke, Helmut - Bad Harzburg - Siegfried von Burgund
(10) Heitmann, Uwe - Weyhe - Roland der Treue
(11) Kühne, Heidrun - Braunschweig - Susi
(12) Kühne, Helmut - Braunschweig - Strolch
(13) Ludewig, Gerhard - Bad Harzburg - Auf die Läufe
(14) Lehmann, Erika - Ilmenau - Frau von Stein
(15) Lehmann, Willi - Ilmenau - Druse (1991) - Wanderführer
(16) Schimmel, Erna - Bad Harzburg - Kriemhild
(17) Simon, Rudi - Bad Harzburg -Leichtfuß
(18) Stahl, Erika - Hannover - Bergantilope
(19) Stoyan, Hans-Joachim - Pößneck - Foto-Sepp

30 Jahre freundschaftliche Verbundenheit mit dem Harzklub Bad-Harzburg e.V. Historische Rückschau, auf ein besonderes Jubiläum
Ein Beitrag von Erika und Willi Lehmann                                                    

Pfingstrunst 1993, Hörschel – Blankenstein vom 03.06. bis 08.06.1993

Aus Ost und West, Süd und Nord und vor allen aus den alten Bundesländern, war nach der Wiedervereinigung 1990 bei vielen Wanderfreunden das Interesse groß, den nun wieder durchgängig offenen, mit seinen zahlreichen Bodendenkmalen, historisch so bedeutsamen längsten Rennsteig Deutschlands, in seiner Gänze, von Bayern durch Thüringen bis Hessen, von Blankenstein an der Saale bis Hörschel an der Werra oder in umgekehrter Richtung, auf einer Stecke von rund 170 km, zu erwandern.  Es ist der damaligen Vorstandschaft mit den Fürstehern Michel Ott und Kurt Enzi nicht hochgenug anzurechnen, dass man sich von Anfang an, neben der Wieder- und Neugründung von Ortsgruppen des RV in unserem neuen Bundesland, Thüringen, schon ab 1991 auch für die Organisation und Führung von Rennsteig- Runsten, in der Regel 6 Tageswanderungen, stark machte und diese mit der Gewinnung und dem Einsatz befähigter Wanderführer, absicherte.

Die Runsten, geführt von kundigen Wanderführern des Vereins, gemäß den Traditionen unseres Vereins, konnten so, gemeinsam mit den teilnehmenden Rennerinnen und Rennern, zu bleibenden unvergesslichen Wandererlebnissen gestaltet werden. Die Runsten bildeten und bilden somit auch die Grundlage für viele lebenslang andauernde neue Freundschaften und Kontakte.                                                                                                                 

Dass die Teilnehmer zum Schluss der Runst geehrt werden, mit einen Altrennernamen, der ein Unikat ist, einer Taufurkunde, einem Ehrenschild (eines der ältesten und schönsten Wanderabzeichens in Deutschland) und mit einer Ehrenurkunde mit historischen Siegel versehen, sind Besonderheiten, die unter dem Dach des DWV von den Wandervereinen nur der RV 1896 zu bieten hat. Diese Tradition mit dem Zeremoniell der Namenssuche, der Namensverleihung und die Altrennertaufe, gehören sicher mit zu den interessantesten und wohlwollend aufgenommenen Alleinstellungsmerkmalen unseres Vereins.

Beschäftigt man sich mit der Statistik unsres RV 1896, so wird man feststellen, dass im Jahr 1993, in dritten Jahr nach der Wiedervereinigung, die meisten Rennerinnen und Renner auf den von unserem RV 1896 geführten Runsten zu Altrennern berufen werden konnten. Insgesamt waren es 82 Renner und Rennerinnen!  Nie wieder wurde bis heute in einem Jahr so eine hohe Anzahl von Altrenner-Namensvergaben erreicht. Unser Kurt Enzi, der gerade erst die Fürsteherschaft übernommen hatte und anfangs noch die Runstorganisation selbst absicherte, hatte große Probleme, für alle  geplante Runsten kundige Wanderführer zu finden.                                                            

Besondere Sorgen machte es ihm dabei einen geeigneten Wanderführer für eine komplette Wandergruppe mit 16 Freunden vom Harzklub Bad Harzburg zu finden. Kurt`s Frau, Christel, sie war mit Sohn Sebastian, meiner Frau Erika, mir und weiteren Wanderfreunden bei einer der ersten Runsten1991 dabei, gab Kurt den Tipp: Frage doch mal bei Willi in Ilmenau an!                                                                                

Sie hatte auf unserer Runst 1991, als ich am 2.Tag ab Ernstthal die Runstführung übertragen bekam, festgestellt, dass ich mich auf dem Rennsteig bereits gut aus-kannte und über die Literatur von Julius Kober, auch über die Traditionen des Rennsteigvereins Bescheid wusste. Fürsteher Kurt hatte dann keine große Mühe, mich als Wanderfüher für die Pfingstrunsgruppe 1993 mit dem Harzklub zu gewinnen.

1992 war ich zu meinem 50. Geburtstag, durch das Wegbrechen ganzer Industriezweige in der DDR nach der Wende, so auch der Technischen Glasindustrie in Ilmenau, zum ersten Mal in meinem Leben arbeitslos geworden. So konnte ich eine Aufwertung des Selbstwertegefühls, mit dem Einsatz als Wanderführer, gut gebrauchen.                                                                                                                 

Am Vorabend des Runstbeginns stellte ich mich mit meiner Frau Erika in Neuenhof, von den Anwesenden interessiert gemustert, der schon mit 16 Wanderfreunden komplett anwesenden Gruppe aus Bad Harzburg und Wanderfreund Hans Joachim Stoyan aus Pösneck im Gastraum des Hotels und Gasthauses „Zur Guten Quelle“ vor. Zum Glück wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sich unter den Wanderfreunden viele gestandene und erfahrene Wanderfreunde und Funktionsträger befanden. Unter ihnen der 1.Vorsitzende des Vereins, Günther Bothe, und sein Stellvertreter und Wanderwart, Gerhard Ludwig. Auch wusste ich nicht, dass der Wanderwart Gerhard schon 1992 in eigener Regie mit vier Wanderfreunden aus der Gruppe den Rennsteig komplett erwandert hatte und sie nun vor allem wegen dem Interesse am Kennenlernen der Traditionen des RV, mit der Vergabe der Altrennernamen, dem Ehrenschild und der Runsturkunde mit dem Siegel, dabei waren. Diese Unkenntnis war gut für mich. Ich konnte mich so unbefangen meiner Aufgabe als Wanderführer widmen und unterstützt von meiner Frau Erika, unser Wissen, vor allem auch zu den vielen Bodendenkmalen und Besonderheiten zum Rennsteig kundtun.
                     
Die Runst nahm so bei bestem Wanderwetter einen guten Verlauf. Ich konnte die Gruppe, alles gut trainierte aktive Wanderfreunde, entsprechend meines Wandermottos: „Gemeinsam ziehen wir los, Gemeinsam kommen wir an“, mit reichlichen Informationen unterwegs, gut zusammenhalten. Bestens unterstützt wurde ich dabei vom Wanderwart und 2.Vorsitzenden des Vereins, Gerhard Ludwig. Sein Wort hatte Gewicht. Gab ich nach einer Rast ein Zeichen zum Weiterwandern, kam von ihm spontan der Ruf an die Gruppe: “Auf die Läufe“!                                                                                                             

Jedem runstkundigem Leser diesen Artikels wird klar sein, dass er damit eine Steilvorlage für seinen dann mit großer Zustimmung vergebenen Altrennernamen gegeben hatte.                                                                                                                          

1993 begann die OG Suhl unseres RV, die sich 1991 neu gegründet hatte und durch die aktive Vorstandschaft mit den vielen Wanderangeboten und dem interessanten Vereinsleben bald zum mitgliederstärksten Verein wurde, mit den nun schon lange zu einer Tradition gewordenen Runstbegleitungen.                    

1993 war die Begleitung vom Rondell in Oberhof bis zur Suhler Hütte. Dabei waren auch der Vorsitzende Georg Meister und sein Stellvertreter und Wanderwart Werner Seibt mit ihren Frauen.                                                                      

Beide unterhielten sich intensiv mit den, wie inzwischen bekannt wurde, 1.Vorsitzenden des Harzklubs, Günther Bothe und den 2. Vorsitzenden und Wanderwart Gerhard Ludwig.                                                                                             

In der geselligen Runde, der Teilnehmer von Runstbegleitung und Runstgruppe motiviert durch die gute Verköstigung im Biergarten der Suhler Hütte, stieg die Stimmung unüberhörbar.                                                                                                       

So war das komplette Absingen des Rennsteigliedes, kurz vor der Verabschiedung von den zahlreichen Suhler Freunden, ein unbedingtes Muss. Die Freunde von Harzklub waren von dem Gesang so begeistert, dass Günther Bothe spontan eine Abordnung der Sänger für 1994 zum Maisingen am Molkenhaus bei Bad-Harzburg einlud, um dort dann gemeinsam mit den Altrennergruppe unserer Runst, als eine Überraschung für die Anwesenden, das Rennsteiglied zu Gehör bringen zu können Günther Bothe, von Beruf Förster, befasste sich als 1.Vorsitzender des Harzklubs Bad- Harzburg neben dem Wandern u.a. auch mit der Brauchtumspflege. Er initiierte die Einrichtung einer Heimatstube in Bad Harzburg, heute ein vom Harzklub betreutes kleines Museum „Remise“!               
Nur wenige Wochen nach der Grenzöffnung lud er im Mai 1990 Brauchtums- und Gesangs- und Folkloregruppen aus Ost und West zum Molkenhaus bei Bad Harzburg zu einem dem gesamten Harz überspannenden Fest mit musikalischem Grüßen ein. Dieses Fest, „Maisingen“, gibt es heute noch und wurde inzwischen zu einer vielbesuchten touristischen Attraktion und zum festen Bestandteil des Bad Harzburger Kulturkalenders. Per Handschlag wurde das Kommen einer Suhler Abordnung für das Maisingen 1994 am Molkenhaus zugesagt und dann auch wahrgemacht.                      
Schon vorher, im September 1993 erhielt ich mit meiner Frau Erika, für unsere gelungene Wanderführung, vom Vorstand des Harzklubs eine Einladung zur Teilnahme an einer Wanderung um Bad Harzburg und zu einem abschließenden, zünftigen, geselligen Hüttenabend im Molkenhaus.                                 
Als besondere Ehrung verlieh man mir hier auch das Silberne Wanderabzeichen des Harzklubs.                                                                                
Beim Maisingen 1994 waren dann festlich gekleidet und gut gestimmt dabei: Der damalige Vorsitzende der OG Suhl Georg Meister mit Frau, sein verdienstvoller Stellvertreter und nachfolgende Vorsitzende, Werner Seibt mit seiner Frau Ilse, meine Frau Erika und ich, Wanderführer Willi. Unser gemeinsamer Auftritt mit dem Absingen des Rennsteigliedes war ein voller Erfolg und wurde dankbar angenommen. Inzwischen wurde das Rennsteiglied zu einem Markenzeichen für unseren Verein und zur heimlichen Nationalhymne für Thüringen.

Unsere Runst, unsere Besuche in Bad Harzburg, mit dem Auftritt am Molkenhaus und die danach gepflegten Kontakte, mit vielseitigem Briefverkehr, Telefonaten, Besuchen und regelmäßigen Treffen zu den Deutschen Wandertagen, besiegelten eine noch heute andauernde feste Freundschaft zwischen Freunden des Rennsteigvereins und des Harzklubs Bad-Harzburg.                                                    

Diese gelebten Freundschaften sind ein weiteres echtes Beispiel dafür, welchen wertvollen Beitrag unser länderübergreifend existierende Rennsteigverein mit seinen Runsten für das Zusammenwachsen von Ost und West, für die Förderung der Wanderbewegung und für die Freude am Leben leistet.                            
Eine besonders herzliche Freundschaft und Hochachtung verbindet uns bis heute mit dem damaligen Vorsitzenden und derzeitigen Ehrenvorsitzenden des Harzklub Bad Harzburg, Altrenner „Harzpoet“, Günther Bothe, dem es auch immer wieder zum Rennsteig und nach Thüringen zog. Er ist heute hochbetagt, immer noch geistig rege und aktiv und macht seinen Altrennernamen immer wieder alle Ehre.                                    
Zum 20. Jubiläum unserer Runst, 2013, veröffentlichte er in den Vereinsnachrichten des Harzklubs einen mehrseitigen Bericht zu den Traditionen unseres Vereins, mit der Runst, unseren Vereinsgruß „Gut Runst“ und den Altrennerehrungen. Titel des Berichtes: „Diesen Weg auf den Höh`n bin ich oft gegangen!“
2021 veröffentlichte er seine mit viel Herzblut geschriebene Autobiographie mit dem Titel: „Mein Leben mit dem Wald“
Günter Bothe feierte im Dezember 2022 seinen 95, Geburtstag und wurde uns als Mensch, als umsichtiger Wandersmann, Freund und ehrenamtlicher Verantwort-ungsträger, zu einem echten Vorbild.                                                                                                             
Seine Lebensleistung wurde dankeswerter Weise von der Stadt Bad- Harzburg und dem Land Niedersachsen mit dem Bundes Verdienstkreuz gewürdigt. Dass er zu dieser hohen Auszeichnung auch herzlichste, anerkennende Glückwünsche aus Thüringen und vom RV bekam, war für uns eine Ehrensache!
Die meisten Freunde der Wandergruppe 1993 haben inzwischen ihre letzte Wanderung angetreten. Viele Kontakte fanden damit ein Ende. Was bleibt, ist eine liebevolle, ehrende Erinnerung an die Verstorbenen! Auf einer Todesnachricht, die wir von der Familie der verstorbenen Altrennerin, Schnelle Zunge, Irmchen  Deike, im Dezember 2022 bekamen, stand der treffende Spruch:                                                                                                                                

Das schönste, was ein Mensch hinterlassen kann ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken!

Wie wahr!
Tun wir alles, dass später an uns Denkende lächeln können!
In diesem Sinne, Gut Runst und alles Gute!

Willi und Erika Lehmann
98693 Ilmenau, im Juni 2023

Bilder der Runst (Fotos: Erika Lehmann)

 
Bei Freunden der Ortsgruppe Hörschel. Links: Der damalige Vorsitzende der Ortsgruppe Hörschel Pfarrer Nickel, rechts: Wanderführer 
Willi Lehmann ("Druse")

 

 

am Rondell schlossen sich die Mitglieder der Suhler Ortsgruppe zur Runstbegleitung an.

 


Suhler Ausspanne


Plänckners Aussicht


Runstbegleitung durch die Ortsgruppe Suhl

S
Suhler Hütte


Arnika am Rennsteig


Günther Bothe, damals 1. Vorsitzender und derzeit Ehrenvorsitzender des Harzklubs am Großen Dreiherrenstein


Von links nach rechts: Gerhard Ludewig (Bad Harzburger Wanderwart), Uwe Heitmann, Gerhard Beyer am Großen Dreiherrenstein.
Hier am Großen Dreiherrenstein wurden die Rennernamen vorgeschlagen.


die Teufelsbuche


vor der Schwalbenhauptwiese


Aufstieg zum Ersteberg


Masserberger Flur mit Blick in das Tal nach Fehrenbach


die Heidehütte, Hohe Heide, der Grenzstein davor markiert die Grenze zwischen Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen

 


Rast am Dreistromstein


entlang der Frankenwaldhochstraße vor Steinbach am Wald


historischer Jagdsammelpunkt Roter Turm


Hotel Pietz in Steinbach am Wald, leider nicht mehr vorhanden, wurde abgerissen

am Schönwappenweg


 Am Kurfürstenstein


Friedhof Brennersgrün, Runstgesang am Grab von Eduard Birnstiel


Schlegel, im Ort


Blankenstein


Gruppenfoto am Steinernen Wanderer


hinunter zur Selbitz, am Blankensteiner Bahnhof


Selbitzsteg

die Runst ist aus


Unterkunft in Blankenberg


Bahnhof Saalfeld

In einem persönlichen Brief an Willi Lehmann, erinnert sich Günther Bothe vom Harzklub 30 Jahre nach der Runst von 1993 an die schönen Zeiten auf dem Rennsteig. Er schreibt am 30. Juli 2023:

Lieber Altrenner Willi und Erika!
Nachdem mein Gesundheitszustand mir wieder eine schmerzfreie Zeit schenkt, habe ich Euren wunderbaren Wanderbericht mehrfach gelesen.
Bei der Niederschrift dieser Harzklub-Wanderung vom Juli 1993, hast Du lieber Willi, ein Stück Wandergeschichte niedergeschrieben. dafür kann ich nur ganz herzlich danken!!
Diese Zeilen werden in der Erinnerung an diese wunderbare Zeit einen festen Platz erhalten.

Fassen wir dies alles zusammen mit der Feststellung am Schluß meines Schreibens:
"Das schönste, was ein Mensch mitnehmen kann - ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken!"
Ich schließe dies alles mit einer Feststellung aus dem Familienstammbuch:
"Wenn die Glocken der Erinnerung läuten, wird es Sonntag im Herzen!!"

Gut Runst und Glückauf
Es grüßt Euch Euer Günther Bothe

 

Kurzbericht an den Hauptvorstand 

Pfingstrunst 1993, 2. Gruppe
Wanderführer: Willi Lehmann
Start: 03. Juni 1993, Hörschel
Ziel: 08. Juni 1993, Blankenstein

Die Pfingstrunst begann planmäßig am 3. Juni 7.15 Uhr mit 19 Teilnehmern in Hörschel an der Werra und endete mit 19 Teilnehmern in Blankenstein an der Selbitz am 8. Juni um 16.15 Uhr.
Die Wanderung wurde entsprechend den Traditionen des Rennsteigvereins 1896 e.V. durchgeführt. Alle Wanderer erfüllten die Voraussetzungen für die Verleihung des Ehrenschildes für Altrenner. Der Runstgesang und ein täglicher Wanderspruch, gedichtet von Julius Kober, waren unser ständiger Begleiter.
Die Ehrenschilder wurden in würdiger Form am Abend des 8. Juni in der Herberge in Blankenberg im Auftrag des Fürstehers Kurt Enzi überreicht. Die Namen für die Altrenner wurden am Großen Dreiherrenstein bei km 84,1 vorgeschlagen und am Vorabend des letzten Wandertages ohne Widerspruch bestätigt (Namensliste siehe Anlage).
Es gab keine besonderen Vorfälle. Die Wanderung erfüllte im Wesentlichen alle Erwartungen.
Die Gruppe aus Bad Harzburg, vom Harzklub, war ein ausgewähltes Team erfahrener Wanderer mit dem 1. Vorsitzenden der Ortsgruppe Günther Bothe und dem 2. Vorsitzenden und Wanderwart Gerhard Ludewig an der Spitze. 4 Wanderer der Gruppe hatten unter Leitung von Gerhard Ludewig bereits wesentliche Teile des Rennsteiges 1992 zweiten Mal durchwandert. Der letzte Fakt erleichterte und erschwerte zugleich die Aufgaben des Wanderführers des Rennsteigvereins, der davon ausgegangen war, dass alle Wanderer der Harzgruppe zum ersten Mal nach der Wende den Rennsteig bewanderten. In diesem Falle hätte eine vorausgegangene Kontaktnahme mit der Gruppe bzw. der OG-Leitung, die speziell Wert auf die Traditionsmerkmale des Rennsteigvereins 1896 e.V, legte, einen noch günstigeren Verlauf der Wanderung ermöglicht.

Ein weiterer Bericht folgt nach Absprache.

Gut Runst!
Willi Lehmann, Ilmenau, 10.06.1993

 

Ein Dankeschön aus dem Harz

Für die 6 herrlichen Wandertage, die wir mit 10 Wanderern vom Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg im Thüringer Wald verlebten, möchte ich  auf diesem Weg allen Freunden vom Rennsteigverein danken.
Eingeladen vom Rennsteigverein zur Pfingstrunst starteten wir von Hörschel im Regen in Richtung Inselsberg. Uns begleiteten die besten Wünsche des Wanderkameraden Rainer Nickel, der die Gruppe ein Stück auf den Weg brachte und sich mit einem kräftigen „Gut Runst“ verabschiedete.
Durchnässt von außen und innen erreichten wir unser erstes Etappenziel, den Kleinen Inselsberg. Wasser und Bier richteten die Wanderer bald wieder auf und schon der nächste Tag bescherte uns ab der Ebertswiese die Sonne. Ab hier verließ sie uns auch nicht mehr; Landschaft und Stimmung waren herrlich!
Unser besonderer Dank gilt dem Wanderführer des Rennsteigvereins, Willi Lehmann und seiner lieben Frau Erika aus Ilmenau. Diese Vollblutwanderer ließen diese Tour zu einem besonderen Erlebnis werden. Fast bei jedem Stein hatten sie eine Erklärung und wie viele gab es längs des Weges! Aber auch Fragen konnten sie mit entsprechender Ausführlichkeit beantworten.
Ein besonderer Dank geht auch an die Suhler Wanderfreunde, die uns am Sonntag, 5.6. vom Rondell bei Oberhof über den Großen Beerberg begleiteten. Die bei der Schmücke gereichte Kartoffelsuppe war der Höhepunkt des Tages. Hier entstand auch das Bild mit dem 1. Vorsitzenden Georg Meister und seinen Wanderfreunden.


Ganz links, der 2. Vorsitzende Gerhard Ludewig, 5. von links: Georg Meister Vorsitzender der OG Suhl des Rennsteigvereins, 6. von links: Günther
Bothe, 1. Vorsitzende  vom Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg, 7. von links: Wanderführer Willi Lehmann
(Foto: Erika Lehmann, weicht von dem im Mareilebeitrag ab).

Die Wanderung erreichte natürlich ihren erhebenden Moment, als die Gruppe den „Steinernen Rennsteigwanderer“ erreichte und die Teilnehmer sich freudig gratulierten. Mit dem traditionellen Steinwurf in die Selbitz und einem letzten Runstgesang endeten 6 erlebnisreiche Wandertage. Allen unseren Freunden im Thüringer Wald rufe ich ein kräftiges „Bergheil“ zu!

Günther Bothe
1. Vorsitzender Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg

(Quelle: Mareile, Bote des Rennsteigvereins. Neue Folge. Nr. 2. 1. Jahrgang. Ruhla 15.04.1994. Seite 25.)